21.-23.02.2015

Verdi Marathon

Es war im letzten Sommer, im Juli, mitten in der Euphorie des Staffellaufes nach Fidenza, als Prof. Chitollini, Cheforganisator des Verdi-Marathons, die Einladung an die Lauffreunde des Lauftreffs aussprach. „Kommt zum 18. Maratona delle Terre Verdiane“ rief er ihnen zu und motiviert sie zum Wiederkommen.

Die Kuppinger, erfahren in der Organisation von Laufreisen, erstellten eine Ausschreibung, die auf Anhieb 40 Teilnehmer ansprach. Das lag natürlich daran, dass neben der vollen Distanz über 42,195 km auch ein Halbmarathon und Wettbewerbe über ca. 30 bzw. 10 km angeboten wurden. Die kürzeste Distanz war zusätzlich für „Fit Walking“ ausgeschrieben. „Das Laufen könnte man glatt auch für nettes Beiwerk halten“ meinte Abteilungsleiterin Clivia Schuker schmunzelnd, als sie mit Christoph Kopp das Programm auf die Beine stellte. Das Altstadtlauf-Motto „Sport, Schlemmen und Shoppen“ wurde noch um „Kultur“ ergänzt. Und so kamen selbst die mitgereisten Fans voll auf ihre Kosten. Ein Einkaufsbummel im Fidenza Outlet Village, ein gemeinsames Abendessen im Agriturismo und die Besichtigung einer Käserei standen auf dem Plan. Freilich erst nach dem Lauf!

Kuppinger Läufer am Start in Salsomaggiore

Kuppinger Läufer am Start in Salsomaggiore

Auf diesen stimmten sich die Sportler am Vorabend des Laufes auf der üblichen Pastaparty im mondänen Bau der Therme von Salsomaggiore ein. Umrahmt wurde diese durch eine andauernde Präsentation. Der Bürgermeister, die Pacemaker, Vorjahressieger, der „Principe di Sorragna“ in dessen Schloss der Zielbogen des 30 km Laufes stand, und etliche mehr hielten ihre Ansprache. „Die zelebrieren das richtig“ meinte Uli Munz amüsiert. Selbst Clivia Schuker wurde von Prof. Chitollini spontan auf die Bühne zitiert um zu erzählen, wie es dazu kam, dass wir eigens aus Deutschland anreisten. Die Gelegenheit schlechthin ihm ein SchönbuchCup Shirt mit Kuppinger Lauftreff Logo zu überreichen, die Städtepartnerschaft zu unterstreichen und zu erklären, dass wir eine „nicht so schnelle, aber sehr vergnügte“ Gruppe seien.
Am Sonntagvormittag dann ging es richtig los. Um 9:00 Uhr fiel in Salsomaggiore für alle Distanzen der Startschuss. Die Strecke, kein Rundkurs, verlief über Fidenza (10 km Ziel), Fontanellato (Halbmarathon-Ziel), Sorragna (30 km Ziel) bis nach Busseto. Direkt vor dem Verdi-Denkmal stand der Zielbogen für die Marathon-Läufer. Leider behielt der Wetterbericht Recht und es regnete von Kilometer eins bis Kilometer 42. Die als Kleidertaschen gedachten Müllsäcke wurden morgens kurzerhand als Regenponcho umfunktioniert. Keiner wollte schon vor dem Start durchnässt werden. Viele der Teilnehmer liefen kilometerlang mit der schützenden Plastikhülle. Die Stimmung jedoch ließ sich keiner der Kuppinger Lauffreunde verderben. Man unterhielt sich beim Laufen, man motivierte sich gegenseitig und winkte fröhlich in die Kamera von Erich Kienle, der eigens als Fotograf mitreiste. Einen Wermutstropfen hatten die Kuppinger Walker/innen zu schlucken. Neben den fünf angemeldeten Teilnehmern aus Kuppingen wurden maximal drei weitere „Mitwalker“ gesichtet. Die Organisatoren zeigten wenig Geduld, gaben die Laufstrecke sehr frühzeitig frei und der Zielbereich in Fidenza war schon ziemlich verwaist, als die Kuppinger Walker eintrafen. Und das bei durchaus respektablen Zeiten. Aber auch das wurde mit Fassung getragen, weiß man doch in Walker-Kreisen, dass diese Sportart des öfteren stiefmütterlich behandelt wird.
Aufgrund der krankheitsbedingten Absage von Albrecht Mayer, war Hans Rauner der einzige Kuppinger, der sich die volle Distanz gab. Er war jedoch mit 3:29 h so schnell, dass es seine Laufkameraden nicht mehr rechtzeitig zum Jubeln in den Zielkanal schafften. Nicht etwa weil die Halbmarathoni selbst zu lange liefen sondern vielmehr, weil es unserem Busfahrer Mandes nicht möglich war, annähernd in die Nähe des Zielbereiches in Fontanellato zu gelangen. Bereits ausgekühlt und vor Kälte schlotternd witzelten sie über die Sinnhaftigkeit der warmen Kleidung im Bus und entwarfen bereits die Gäubote-Schlagzeile „Kuppinger Halbmarathoni schneller als der Bus“. Diese jedoch sollte der übersetzten Überschrift aus der Montagsausgabe der „Gazetta di Parma“ weichen. Diese berichtetete groß mit Gruppenbild über die Läufer aus der Partnerstadt – „Regen, Kälte und viel Lust zu laufen“ – so war es!
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