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100 Kilometer Altstadt-Lauf Herrenberg
Samstag, 27. Juni 2009
Staffellauf - 77 mal 1,3 km
Veranstalter: - Gewerbeverein Herrenberg e.V. - TSV Kuppingen |
Ergebnisse:
- Gesamtergebnis Staffeln nach Mannschaftsnummern
- Gesamtergebnis Klassen (Damen/Hauptklasse/Jugend)
- Gesamtergebnis Klassen (Damen/Hauptklasse/Jugend) mit Teilnehmern
- Einzel-Rundenzeiten nach Zeit
- Einzel-Rundenzeiten pro Team
- Anzahl Runden pro Teilnehmer
Presseberichte/Sonstiges:
- Pressebericht aus dem "Gäubote" (Mo. 29.06.2009): Superstimmung nach Wetterwende
- Pressebericht aus dem "Gäubote" (Mo. 29.06.2009): Kromer will die "Gäubote"-Rampe stehen lassen
- Pressebericht aus dem "Gäubote" (Mo. 29.06.2009): Stahl Sport Team gewinnt auch die dritte Auflage
- Pressebericht aus dem "Gäubote" (Mo. 29.06.2009): "Wir waren auf alles vorbereitet"
- Pressebericht aus dem "Gäubote" (Mo. 29.06.2009): Sprißler setzt sich im Promi-Team an die Spitze
- Pressebericht aus dem "Gäubote" (Mo. 29.06.2009): Eindrücke rund um den Lauf
- Link zum Bericht auf "laufreport.de" (Sa. 27.06.2009)
- Ausschreibung, Teilnahmebedingungen, Anmeldeliste, etc.
Filme vom "Gäubote":
Einkaufsnacht:
Kulturprogramm:
Der Lauf:
Pressebericht aus dem "Gäubote" (Mo. 29.06.2009):
Superstimmung nach Wetterwende
Superstimmung nach Wetterwende
(Holger Weyhmüller, GB-Foto: Holom)
Ein Wetter wie bestellt: Für die weit über 1 000 Läufer ideal, für die
vielen
Tausend Altstadtlauf-Zuschauer nicht minder
Es war fast ein kleines Wunder: Bis kurz vor Beginn des dritten Altstadtlaufs am
Samstag schüttete es wie aus Kübeln. Rechtzeitig zum Start riss der Himmel auf -
und ließ die dritte Auflage der Veranstaltung mitsamt der langen Einkaufsnacht
zum Erfolg werden. Herrenberg feierte bis tief in die Nacht ein rauschendes
Fest.
Wer hätte darauf, dass das Wetter während des dritten Altstadtlaufs am Samstag
halten würde, beim morgendlichen Blick aus dem Fenster auch nur einen
Pfifferling gewettet? Wohl außer dem Organisationsteam um den Kuppinger Markus
Speer niemand - die Verantwortlichen vom Herrenberger Gewerbeverein und vom
Lauftreff des TSV Kuppingen bewiesen am Vormittag während des Aufbaus Nerven aus
Stahl, als sie jede Anfrage, ob denn Lauf und Einkaufsnacht bei dem Wetter
überhaupt stattfänden, beharrlich mit "Ja" beantworteten. "Ich war mir sicher,
dass das klappt", sagte Speer in der Rückschau kurz vor Ende des Riesenevents
erleichtert. Knapp zwei Stunden vor dem Start des dritten
100-Kilometer-Altstadtlaufs um 15 Uhr hörte es auf zu regnen, um keine halbe
Stunde zuvor sogar Lichtstrahlen durchblicken zu lassen.
Stadt platzt fast aus den Nähten
In den ersten Stunden blieb die Resonanz hinter den Erwartungen zurück - eben
ein Tribut an die Witterung. Entlang der Strecke war in der Folge zunächst
weniger los als zwei Jahre zuvor, ebenso an den zentralen Festplätzen - dem
Marktplatz, dem Nufringer Tor und dem Bronntor. In den Geschäften ging es
ebenfalls ruhig zu. Zwischen 17 und 18 Uhr indes änderte sich das Bild
grundlegend: Die Zuschauer und Festgäste strömten geradezu in die Stadt -
innerhalb kurzer Zeit füllten sich die Gassen. Auf den Plätzen brummte es,
entlang der Laufstrecke nahm der Lärmpegel der Fans zu. Zum Ende des sportlichen
Wettkampfs gegen 20.30 Uhr platzte die Stadt beinahe aus den Nähten.
Auf dem Podium beim 100-Kilometer-Altstadtlauf ganz oben landete schließlich wie
schon 2005 und 2007 das Maichinger Stahl Sport Team. Allerdings erwuchs den
Dauerbrennern im erstmals angetretenen Team Sport Frankenberger aus Jettingen
ein hartnäckiger Konkurrent, der in der Anfangsphase des Laufs sogar klar in
Führung gegangen war. Am Ende hatten beide Mannschaften jeweils 77 Runden
absolviert - die Jettinger kamen lediglich 1:10 Minuten hinter den Maichingern
ins Ziel, die für die 100 Kilometer 5:24:42 Stunden benötigten - und damit rund
25 Minuten schneller unterwegs waren als vor zwei Jahren. Das Podium
komplettierte in diesem Jahr der VfL Ostelsheim, der weitere eineinhalb Minuten
hinter Sport Frankenberger über die Ziellinie huschte und sich vor die
restlichen 111 Teams setzte.
Danach gabs in der Stadt kein Halten mehr: Die Läufer- und Zuschauermassen
schwappten auf die Festplätze und nahmen die Möglichkeit wahr, in den Geschäften
der Gäustadt bis Mitternacht einzukaufen. Die Händler selbst zeigten sich mit
dem Erfolg dieser nach 2007 bereits zweiten langen Einkaufsnacht durch die Bank
zufrieden.
Mehrere Bands - "Startbahn 1-0-5", "Dicke Fische", "Kitchen Club" und "Crooners
Quartet" - heizten die Stimmung bis 23 Uhr an. Den Nachmittag über hatte bereits
die Herrenberger Stadtkapelle für den richtigen Ton auf dem Marktplatz gesorgt.
Feuerwerk als Schlusspunkt
Gegen 23.30 Uhr markierte ein Feuerwerk, das vom Stiftskirchenturm aus
abgebrannt wurde, den donnernden Schlusspunkt des Altstadtlaufs - und sorgte
unter den Tausenden von Festgästen für tosenden Applaus.
Applaus für eine Zugabe? Davon darf man wohl ausgehen. Auch wenn die
Organisatoren sich mit fixen Vorankündigungen bedeckt halten. Aber das war 2005
und 2007 nicht anders. Markus Speer jedenfalls hatte am Samstagabend auf der
Bühne stehend mit dem Mikro in der Hand schon einmal laut über den nächsten
Termin nachgedacht: 25. Juni 2011.
Pressebericht aus dem "Gäubote" (Mo. 29.06.2009):
Kromer will die "Gäubote"-Rampe stehen lassen
Kromer will die "Gäubote"-Rampe stehen lassen
(Andreas Gauss, GB-Foto: Holom)
Bei der Anstrengung hilft nur eines: Gut massieren lassen
Ins Hintertreffen - Im Jahr 2007 brachte das Team Kanal Kirn passend zur
Branche die Klobürste als Staffelholz mit. Und die Herrenbergerin Petra Schuster
redet gar nicht erst um den heißen Brei herum: "Zugegeben, die Klobürste von
damals hat uns schon etwas inspiriert."
Und was passt besser zum Rundum-glücklich-Namen "Good Vibrations" als ein -
Vibrator. Doch der geriet bei dieser Gruppe von acht attraktiven Studentinnen
eher nicht zum Blickfang. Hatten die Damen im Bikini-Laufdress sich doch mit
Fingerfarben bemalt, da geriet der Vibrator als Staffelholz glatt ins
Hintertreffen. Schuster lacht: "Die Ganzkörperbemalung haben wir uns doch nicht
getraut." Anna Schleicher, die seit November immerhin drei
Trainingslauf-Einheiten absolviert hat, nickt mit dem Kopf: "Das war auch besser
so, die Farbe bröckelt schon ein wenig." Doch die aus Heidelberg stammende
Studienkollegin Livia Krätschmer hatte genug Material besorgt, so dass im Laufe
des sechsstündigen Rennens die Motive wie Zebra, Schmetterling oder Blume
nachgezogen werden konnten.
Laufrunde zum Schulbeginn - "So gut vertreten wie diesmal waren wir noch nie."
Bernd Dahl, stellvertretender Rektor der Friedrich-Fröbel-Schule, juckt es
förmlich im Start-Ziel-Bereich. Denn Dahl wäre zu gerne selber mitgelaufen. Doch
er beschränkte sich auf die Einteilung und Motivation seiner Gruppe, die vom
Halbmarathon-Läufer Hans-Jürgen Maurer in über acht Wochen akribisch vorbereitet
wurde. Bernd Dahl: "Zweimal die Woche wurde da zum Schulbeginn um 8.30 Uhr eine
Runde um das Schulgelände bis zum Andreae-Gymnasium gelaufen." Die
Lehramtsanwärterin Daniela Rau war als Frauenfußballerin der SF Gechingen ebenso
eine Bank wie Sascha Oppawa, der einige Runden zwischen 5:13 und 5:20 Minuten
hinlegte. Platz 95 im Hauptlauf mit 51 absolvierten Runden war der verdiente
Lohn für die Starter der Schule für geistig Behinderte.
Stadtführung - "Unter falschen Voraussetzungen", so scherzt Axel Kromer, der
neue Trainer der Regionalliga-Handballer der SG Haslach/Herrenberg/Kuppingen,
habe er Günther Ansel seine Zusage zur Teilnahme am Prominentenlauf gegeben:
"Ich dachte, wir laufen da locker unsere Runde und winken ins Publikum, doch das
hier hat ja richtig was mit Sport zu tun." Doch der 31-Jährige nimmts gelassen:
"Das ist das erste Mal, das ich an so einer Art von Stadtführung teilnehme." Und
angesichts der intensiven Vorbereitungsphase, die er seit rund zwei Wochen mit
seinem Regionalligateam bestreitet, hätte Kromer noch einen Wunsch: "Also, die "Gäubote"-Rampe
darf ruhig noch ein Weilchen stehen bleiben, da könnten wir prima
Steigerungsläufe machen."
Hüfte zwickt noch - 4485 Kilometer ist zuletzt am Stück Hans-Jürgen Schlotter
aus Bittelbronn (bei Horb) gelaufen. Am Samstag schaute der Ultraläufer des
Lauftreff Sulz am Eck ganz entspannt beim Altstadtlauf zu. Nach den Strapazen
des Transeuropalaufes, die Strecke führte von der italienischen Stiefelspitze
hoch bis zum Nordkap, muss sich Schlotter erst einmal erholen. Selbst bei
kleinsten Laufstrecken zwickt derzeit die etwas lädierte Hüfte. Aber er habe, so
Schlotter im Interview mit dem Kuppinger Markus Speer auf der Marktplatzbühne,
ein besonders gutes Talent, sich körperlich und psychisch schnell wieder zu
erholen. Dazu benötige er im Übrigen auch kein autogenes Training oder
Meditation: "Ich gehe halt hin und mach den Lauf."
Kein Erfolgsrezept - Wenns um den Sport geht, ernten die austrainierten jungen
Läufer des Teams Stahl Sport Shop manch neidischen Blick. Die Leichtathleten des
VfL Sindelfingen wirken auch nach der vierten oder fünften Runde so frisch wie
beim ersten Durchlaufen der 1,3-Kilometer-Strecke. Doch während Teamchef Axel
Stahl sich bei der Moderation mit Gerhard "Jacky" Dengler und Peter John die
Bälle im Start- und Zielbereich zuspielt, sorgt der 44-jährige Volker Kuhm für
die sportliche Regie bei den "Stahl"-Männern. Die ist übrigens gar nicht so
schwer, meint Kuhm: "Das sind alles erfahrene Läufer, die organisieren sich
selber." In zwei Dreier- und einer Vierergruppe hatte man sich die Laufeinsätze
eingeteilt. Kuhm legt Wert auf die Feststellung, dass alle Starter auch
Teamgeist beweisen: "Wir haben keine Laufsöldner dabei. Vor zwei Wochen
veranstaltete Axel Stahl einen Benefizlauf, da haben alle in der Essen- und
Getränkeausgabe mitgeholfen." So gebe es auch für die anspruchsvolle Strecke in
Herrenberg kein besonderes Training oder gar ein Erfolgsrezept. Nur eines, so
Kuhm: "Gewinnen wollen wir alle."
Saure Muskeln - Gewonnen an Erfahrung haben beim Altstadtlauf zumindest einige.
Zum Beispiel die, dass nach der dritten oder vierten Runde nichts anderes hilft
als eine zehnminütige Massage. Im Zelt des Physiotherapeuten Holger Schulz, der
in Jettingen eine Praxis betreibt, herrschte jedenfalls nach einer ruhigen
Anfangsstunde Hochbetrieb. Die zehn Therapeuten (Schulz: "Nur eine Kollegin hat
Urlaub, sonst war meine gesamte Belegschaft am Start.") hatten auf den sieben
Liegen alle Hände voll zu tun. Bei einem Streckenprofil wie beim Altstadtlauf
ist eine Massage ganz wichtig, meint Schulz: "Das hat ja mit Joggen wenig zu
tun. Auf dem Asphalt werden die Muskeln schnell fest und nach zwei, drei Runden
drohen sie sauer zu werden. Das ist ein ganz anderes Tempo, als wenn man zehn
oder 15 Kilometer lang durchläuft."
Gut aufgestellt - Bereits zum dritten Mal ist Klaus Brandstädter mit den Läufern
des SV Bondorf in Herrenberg am Start. Der Lauftreff aus dem Oberen Gäu
arbeitete sich diesmal bis auf den 21. Platz in der Hauptlauf-Wertung vor. Für
den 45-Jährigen ist der Altstadtlauf fast so etwas wie ein "Mekka der Läufer":
"Es gibt kaum eine Veranstaltung, in der Hobby- und ambitionierte Amateurläufer
so gut zusammenkommen wie hier." Der SVB hat dieses Jahr erstmals mit einem
sogenannten Jubiläumslauf selbst für Furore gesorgt, derzeit arbeiten
Lauftreffleiter Brandstädter und sein Team an einer Konzeption, den Laufsport
nachhaltig im Verein zu etablieren. Von der Altersspanne her, so Brandstädter
lächelnd, sei man gut aufgestellt: "Beim Altstadtlauf ist unser Jüngster 14
Jahre alt und der Älteste 55."
Ehrgeiz geweckt - Ursprünglich hatte Christoph Küpfer, der 24-Jährige studiert
Sportmanagement, mit einem schweren Job gerechnet. Galt es doch die junge
Mannschaft der "Hurricance-Girls" zu betreuen, die von
Basketball-Abteilungsleiter Bernhard Stierle eher mit sanftem Druck von der
Anmeldung zum Altstadtlauf überzeugt werden mussten. Doch das Team aus Frauen-
und U-17-Spielerinnen traf sich im Vorfeld zum Saisonabschluss einfach zu einem
Lauf-Trainingslager in der Sportschule Ruit. Prompt hielten die Girls in der
Frauen-Wertung glänzend mit, am Ende fehlten nur sechs Sekunden zum dritten
Rang. Küpfer: "Einige hatten am Laufen mehr Spaß, als sie gedacht hatten, und
haben freiwillig von anderen die Runden übernommen." Mit größtem Einsatz waren
Sabrina Böss, Nora Volbracht und Lena Zeller unterwegs. Küpfer lobte die
elfjährige Maya Kovacevic: "Als unsere Jüngste hat sie toll mitgehalten."
Klare Ansage - Einen prominenten Neuzugang vor dem Start verzeichnete das Team
des Autohauses Rinderknecht. Teamchef Jürgen Kussmaul sicherte sich die Dienste
des ehemaligen Bahnradprofis Gerd Dörich. Der steckt mitten in einer
Umschulungsmaßnahme zum Fahrlehrer und steht vor der Theorieprüfung. Der
befreundete Fahrlehrer Stefan Halanke meinte deshalb zu Dörich, dass so ein Lauf
gut täte: "Du bekommst so kurz vor der Theorie eh nichts mehr in den Kopf rein."
Und da er ja immer für einen Spaß zu haben sei, so der Sindelfinger, habe er
zugesagt. Zwischen den Läufen nutzte er die Zeit, um mit Hans Holczer darüber zu
plauschen, wie dem Radsport angesichts der anhaltenden Dopingdiskussion zu
helfen ist. Dörich nüchtern: "Was Rettendes ist uns nicht eingefallen." In zwei
Jahren will Dörich wieder in Herrenberg starten, allerdings mit der Ansage: "Da
muss Stefan Halanke mitlaufen"
Pressebericht aus dem "Gäubote" (Mo. 29.06.2009):
Stahl Sport Team gewinnt auch die dritte Auflage
Stahl Sport Team gewinnt auch die dritte Auflage
(Jochen Stumpf, GB-Foto: Holom)
Noch sind 23 Runden zu laufen: Start und Ziel auf dem Graben
Sie scheinen ein Abo auf den Sieg zu haben: Das Stahl Sport Team setzte sich
auch beim dritten Herrenberger Altstadtlauf durch. Doch das Rennen war spannend
bis in die letzten Runden. Auch bei den Frauen und den Jugendlichen ging es eng
zu: Am Ende siegten der Böblinger Therme-Lauftreff und das Team Chicken Run vom
TSV Kuppingen.
"Das war ein schnelles Rennen", meinte Axel Stahl, "brutal schnell". Nach
5:24:42 Stunden war der Lauf zu Ende - vor zwei Jahren jubelten die Sieger nach
5:50:27 Stunden. Der Sindelfinger war beim dritten Herrenberger Altstadtlauf
wieder in Doppelfunktion tätig: Zum einen heizte er mit Gerhard Dengler und
Peter John auf dem Graben den Zuschauern und Läufern mit flotten Sprüchen als
Moderator ein, zum anderen stellte er mit dem Stahl Sport Team erneut die
schnellste Mannschaft. Danach sah es freilich zu Beginn nicht unbedingt aus: Der
Jettinger Markus Klos, Inhaber des Sportgeschäfts Frankenberger, hatte ebenso
zehn extrem flinke Beinpaare am Start. Vorneweg der Ire Cian McLoughlin, 2008
Gesamtsieger des Schönbuch-Cups, und der in Irland lebende Moldawier Sergiu
Ciobanu. Die ersten 14 Runden liefen beide im Wechsel - und wie: Bei Ciobanu war
keine Runde langsamer als 3:56 Minuten. So erarbeitete sich das Duo im Team
Sport Frankenberger eine Führung vor dem Stahl-Team.
Das war hingegen auch nicht gerade langsam unterwegs. Bastian Franz und der
18-jährige Alexander Korn legten mit je 3:45 die schnellsten Runden des Tages
vor. Sechs der zehn Stahl-Renner waren unter 20 Jahre alt. "Unser Schnitt liegt
bei 23 Jahren", erklärte Julian Vrohlings, der seine schnellste Runde mit 3:54
beisteuerte.
Der Herrenberger Matthias Ludwig, mittlerweile für den TAC Pliezhausen aktiv,
ging für Sport Frankenberger an den Start: "Es ist unser Ansinnen, dem
Stahl-Team etwas entgegenzusetzen. Das wird noch einmal eng", sagte er, als sich
die Gruppe um den baden-württembergischen 1 500-Meter-Meister Bastian Franz auf
zwei Runden Vorsprung absetzte. "Es werden am Ende keine zwei Runden Rückstand
sein", meinte Klos und behielt recht. Am Schluss der 100 Kilometer langen
Staffelstrecke trennten den Sieger Stahl Sport Team vom Zweiten Sport
Frankenberger nur 1:10 Minuten.
Um den dritten Platz stritten sich gleich drei Mannschaften bis zum Ende, der
VfL Ostelsheim hatte letztlich die Nase vorn. Doch Armin Gotsch, Chef der
Drittplatzierten, hatte vorübergehend schwer zu schlucken: Denn binnen weniger
Runden war sein Team mitten im Rennen auf Rang sieben zurückgefallen. Moderator
Gerhard Dengler sorgte indes schnell für Beruhigung: "Ein Läufer hatte noch
einen Transponder von einem anderen Lauf am Schuh. Das sorgte für eine Störung."
Zurücklehnen war für Gotsch und Co. trotzdem nicht drin. Dafür drängte der
Männer-Lauftreff der SpVgg Holzgerlingen zu sehr. Und Treffleiter Ralf Mickeler
hatte dabei einen richtigen Spaß. "Der Reiz des Altstadtlaufs ist, dass man als
schneller Läufer ständig andere überholen kann", meinte er - wer mit 3:50
Minuten die sechstschnellste Runde hinlegt, darf das sagen. Dass es Platz vier
wurde, enttäuschte Mickeler nicht. "Vor zwei Jahren waren wir bei einem
Staffellauf in Holzgerlingen noch vor Ostelsheim. Da ist das jetzt nur fair."
Der Kayher Klaus Braitmaier strahlte derweil über beide Ohren. Sein Team
"Vorsicht Elch" schaffte es als erste Nicht-Vereinsmannschaft auf Platz fünf.
"Das ist super", sagte Braitmaier, der für die Organisatoren voll des Lobes war,
"das ist eine Sensation. Damit haben wir nicht gerechnet. Auch das Ziel der 70
Runden packte sein Team und feierte mit allen anderen am Abend auf dem
Marktplatz.
Dort hatten auch die Frauen des Böblinger Therme-Lauftreffs Grund zum Feiern.
"Das bringen wir voll heim", waren sich die Gärtringerinnen Birgit Bäuerle,
Hilde Wieland und Anne Bosse wenige Runden vor Schluss sicher. Mit zwei der 1
301 Meter langen Schleifen Vorsprung sicherten sie sich den Sieg vor den
Kuppinger Frauen, die auf 55 Runden kamen. "Wir waren sehr ehrgeizig und
motiviert", erklärte Birgit Bäuerle, "aber der Spaßfaktor muss immer da sein."
Den verloren auch die Kuppingerinnen nicht aus den Augen. "Letztes Mal waren wir
noch Dritte, dieses Mal sind wir Zweite - wir sind voll zufrieden", resümierte
Andrea Mayer.
Ein Klassensieg ging schließlich doch an den Gastgeber: Die Jüngsten, das Team
Chicken Run, liefen satte 66 Runden, drei mehr als die beiden
Fußball-Mannschaften des VfL Herrenberg. "Wir hätten nicht damit gerechnet, dass
es so eindeutig wird", erzählte das Trainergespann Gaby Manz und Peter Klausen,
"viele unserer Jugendlichen sind erst 14 Jahre alt." Jugend schützt
offensichtlich nicht vor Geschwindigkeit: Stefan Klausen lief mit 3:52 Minuten
mit den schnellsten Erwachsenen mit.
Als fleißigster Läufer erwies sich Paul Roth vom Holzgerlinger Lauftreff: Er
spulte 14 Runden, also 18,2 Kilometer, ab. Heiko Kaiser vom Team "Dabei sein ist
alles!" verewigte sich mit 13 Runden in der Bestenliste.
Pressebericht aus dem "Gäubote" (Mo. 29.06.2009):
"Wir waren auf alles vorbereitet"
"Wir waren auf alles vorbereitet"
(Holger Weyhmüller, GB-Foto: Holom)
Organisator Markus Speer behielt trotz morgendlichen Regens die
Nerven
Ein Wechselbad der Gefühle machte Markus Speer durch: Nach monatelangen
Vorbereitungen drohte das Wetter beim dritten Altstadtlauf mit Kapriolen. Doch
der Hauptorganisator dachte keine Sekunde daran, das Event abzublasen, wie er im
"Gäubote"-Interview tags darauf versicherte. Ein besonders dickes Lob gabs für
die 120 Helfer.
"Gäubote": Was war Ihr erster Gedanke, als Sie am Samstagmorgen aufwachten und
aus dem Fenster schauten?
Markus Speer: "Ich bin am Samstag um 5 Uhr aufgestanden. Da war es neblig, und
ich dachte mir: Wenns so bleibt, dann ist es okay. Um 8 Uhr war es auch noch
trocken und ich dachte: Vielleicht hält es ja. Was dann ab 9 Uhr passierte, war
der Super-Gau: Drei Stunden Dauerregen.."
Haben Sie daran gedacht, abzusagen?
"Keine Sekunde. Wir waren auf alles vorbereitet, weil wir im Vorfeld alle
Szenarien durchgespielt haben. Wir hätten den Lauf beispielsweise zwischendurch
auch unterbrechen können. Ich wusste, dass es klappt. Außerdem weiß ich, dass
viele, viele Stoßgebete ausgesprochen wurden"
Am Morgen wurde im Regen aufgebaut?
"Ja. Und das war für mich ein wirklich überwältigendes Erlebnis: All die Helfer
ließen sich von dem Wetter nicht beeindrucken. Einige fragten mich
zwischendurch, ob sie weitermachen sollten. Als ich Ja sagte, haben alle
unbeeindruckt weitergemacht. Ich wusste, dass ich mich auf diese Leute absolut
verlassen kann. Anschließend sind die meisten kurz nach Hause gegangen, um zu
duschen und trockene Kleidung anzuziehen. Und dann sind sie wiedergekommen."
Wie viele Helfer waren im Einsatz?
"Etwa 120. Die große Masse kam vom Lauftreff des TSV Kuppingen, aber auch andere
Abteilungen waren dabei. Besonders gut haben uns die Fußballer unterstützt. Und
natürlich waren der eine oder andere aus dem Freundeskreis dabei."
Wird es beim Zwei-Jahres-Rhythmus bleiben?
"Ich habe mich ja zum Schluss am Samstagabend weit aus dem Fenster gelehnt und
gesagt, dass wir uns am 25. Juni 2011 alle wiedersehen würden. Aber natürlich
brauchen wir dafür die Zusagen der Helfer. Jetzt machen wir erst einmal eine
Manöverkritik, werden uns mit den Beteiligten unterhalten. Und dann werden wir
weitersehen. Natürlich wollen wir den Zwei-Jahres-Rhythmus möglichst
beibehalten."
Was war das schönste Erlebnis am Samstag?
"Ein absolutes Gänsehaut-Gefühl war beim Zieleinlauf und bei der Ehrenrunde
aller Mannschaften angesagt. Wahnsinn! Da war dann zudem klar, dass alles glatt-
lief und keiner sich verletzt hatte. Ein zweites tolles Erlebnis hatte ich gegen
1.15 Uhr. Da habe ich noch einige Helfer gesehen - nach 17 Stunden im Einsatz!
Die waren noch super drauf - zwar fertig und am Ende, aber riesig euphorisch."
Pressebericht aus dem "Gäubote" (Mo. 29.06.2009):
Sprißler setzt sich im Promi-Team an die Spitze
Sprißler setzt sich im Promi-Team an die Spitze
(Holger Weyhmüller, GB-Foto: Holom)
OB Thomas Sprißler lief sieben Runden für das Promi-Team.
Die schnellste in 4:49 Minuten
Wie viel zusammengekommen ist beim zweiten Sponsorenlauf innerhalb des
Altstadtspektakels am Samstag ist bislang unklar. Sicher ist aber eins: Wer für
die Bürgerstiftung und das Jugendzentrum Logo im Nachgang noch spenden möchte,
kann dies in den kommenden Tagen tun.
Für den ersten Sponsorenlauf 2005 trat eigens ein Team beim Altstadtlauf an, das
gespickt war mit lokaler Prominenz. Die Prominenten-Mannschaft unter der Leitung
Günther Ansels gab es auch dieses Mal - ebenso den Sponsorenlauf. Gleichwohl
hatten die Altstadtlauf-Macher den Modus ein klein wenig geändert: Gesetzt
werden konnte nun auf jeden x-beliebigen Läufer oder jedes Team - und nicht nur
auf die Prominenten wie 2005.
Was aber nicht heißt, dass die Promi-Staffel nicht alles gegeben hätte. Beispiel
Oberbürgermeister Thomas Sprißler, der erstmals am Start war und auch
praktischerweise die erste Runde seines Teams absolvierte - nachdem er den Lauf
freigegeben hatte. Nach seinen ersten drei von sieben Runden zeigte sich
Sprißler von der Begeisterung entlang der Strecke weit mehr als nur angetan. Und
zollte den 1 301 Metern durch die Altstadtgassen seinen Respekt: "Es geht
ständig bergauf und bergab. Die erste Runde war höllisch." Um die 5:20 Minuten,
schätzte der OB, dürfte er für den ersten Umlauf benötigt haben: "Das war an der
Kante. Schneller wirds nicht mehr bei mir." Welch ein Irrtum: Für seinen
persönlich besten Umlauf brauchte er mit 4:49 Minuten deutlich weniger - und
erwies sich damit als schnellster Läufer des 14-köpfigen Teams mit der
Startnummer 100.
Sprißler dicht auf den Fersen bei den Laufzeiten: Clemens Binninger. Der
CDU-Bundestags-Abgeordnete für den Kreis Böblingen, der zusammen mit seiner
Frau, Nufringens Bürgermeisterin Ulrike Binninger, am Start war, brauchte für
seine Rekord-Runde 4:53 Minuten. "Gefühlt waren das 3:20 Minuten", meinte
Binninger mit einem Augenzwinkern. Die absolut schnellste Runde aller weit über
1 000 Teilnehmer lag bei 3:45 Minuten
Bund ist Kommune auf den Fersen
Bei den Binningers machte sie den Anfang und übergab den Staffelstab an ihn.
Sein scherzhafter Kommentar zu der familieninternen Lauf-Reihenfolge: "Der Bund
ist den Kommunen auf den Fersen." Um im Sprachbild zu bleiben: Dafür scheinen
die Kommunen diesen Wettkampf zumindest äußerlich besser wegzustecken. Denn
während Ulrike Binninger bereits kurz nach ihren beiden Runden wieder frisch
wirkte, rann Clemens Binninger auch Minuten danach noch der Schweiß von der
Stirn. "Das ist normal", scherzte die Nufringer Rathauschefin, "mein Mann glüht
immer nach." Ihre Bestzeit: 5:47 Minuten.
Günther Ansel, der das Promi-Team wie schon bei dessen Premiere vor zwei Jahren
coachte, hielt derweil die Fäden straff in der Hand. Erneut hatte sich der
ehemalige Chef des Herrenberger Ordnungsamts minutiös vorbereitet: Auf Grundlage
der Laufzeiten vom vorigen Mal erstellte er eine Prognose für die zu laufenden
Runden: "Ich habe mit elf Runden pro Stunde kalkuliert", berichtete er gegenüber
dem "Gäubote". Allerdings blieb sein Team hinter diesem Masterplan schon recht
früh zurück. Wenn auch nicht wesentlich: Am Ende standen 55 gelaufene Runden in
der Statistik, was Rang 71 gleichkommt. Damit rutschten die Promis gegenüber
2007 ein wenig nach hinten: Beim zweiten Altstadtlauf schafften sie insgesamt 60
Runden, gleichbedeutend mit Platz 48.
Stimmung "ganz hervorragend"
Egal. Auf Zeiten wurde - zumindest primär - nicht geschielt. "Die Stimmung",
lobte denn auch Ansel tags darauf seine Reckinnen und Recken, "war ganz
hervorragend. Selbst unter den Promis, die sich bislang nicht kannten. Da war
insgesamt sehr viel Verbindendes." Axel Kromer, der neue Handball-Trainer der SG
Haslach/Herrenberg/Kuppingen, habe ursprünglich gar nicht lange bleiben wollen,
berichtete Ansel. Doch es kam anders: Kromer brachte seine Familie mit und blieb
länger als geplant.
Und auch Hans Holczer gefiels. Obwohl der ehemalige Chef des
Gerolsteiner-Radteams kleinere Blessuren geltend machte - auch wenn er sich
ansonsten als topfit bezeichnete. Aber: "Ich bin eigentlich eher ein
Ausdauersportler. Nach ein paar Runden auf der Strecke tuts mir muskulär richtig
weh." Als phänomenal empfand der Herrenberger die Stimmung unter den Zuschauern:
"Das ist eine tolle Atmosphäre. Regional herzlich und emotional."
"Gemeine" 1,3 Kilometer
Als "gemein" bezeichnete Frank Diedrich, Chef der Kreissparkasse in Herrenberg,
die 1,3 Kilometer - "vor allem die Schuhgasse. Am Anfang geht es noch relativ
flach bergauf und zum Schluss hin wirds immer steiler." Sechs Runden absolvierte
Diedrich bis zum Schluss - die schnellste in 5:28 Minuten. "Ich laufe jeden
Werktag vor der Arbeit zwischen sieben und neun Kilometer", erläuterte er -
allerdings nicht auf Tempo, sondern zur Gesundheitsprävention. Jürgen Gote von
der Volksbank Herrenberg-Rottenburg behielt im teaminternen Banken-Duell
allerdings die Nase leicht vorne: Mit einer Bestzeit von 4:54 Minuten schob er
sich auf den dritten Platz innerhalb der Prominentenstaffel. Dafür lief Diedrich
mehr Runden.
Neben den Genannten waren im Team: Andreas Gravert, Erster Bürgermeister
Herrenbergs, Peter Holzem, Leiter der Bundespolizeidirektion Stuttgart, Armin
Keck, Firma Walter Knoll, Helmut Noë, CDU-Kreisrat, Karl-Adolf Rieker, Pfarrer
in Herrenberg, Alfred Schmid, Sozialdezernent des Kreises Böblingen, und Florian
Toncar, FDP-Bundestags-Abgeordneter für den Kreis Böblingen. Bis klar ist, wie
viel Geld beim Sponsorenlauf für die Bürgerstiftung Herrenberg und das
Jugendzentrum Logo zusammengekommen sind, werden noch ein paar Tage vergehen.
Bislang hat Günther Ansel noch keine Zahlen - erst einmal müssen die bereits
eingeworfenen Formulare ausgewertet werden. Eins jedoch dürfte heute schon
feststehen: Beim nächsten Altstadtlauf wird es auch wieder eine Promi-Mannschaft
geben. Ansel: "Auf den T-Shirts der Teilnehmer steht ja vorne der Name. Der eine
oder andere hat mich danach gefragt, ob er es zurückgeben soll." Natürlich
nicht, habe er geantwortet - der nächste Lauf kommt bestimmt
Wer zum Sponsorenlauf sein Scherflein beitragen möchte, kann dies noch tun -
einfach das ausgefüllte Formular in die Sammelbox im Bürgeramt einwerfen. Das
Formular gibt es unter www.tsvkuppingen.de. Nähere Infos auch beim Herrenberger
Gewerbevereinsvorsitzenden Achim Gack, Telefon (01 72) 4 08 76 14.
Pressebericht aus dem "Gäubote" (Mo. 29.06.2009):
Eindrücke rund um den Lauf
Eindrücke rund um den Lauf
Regenschutz für die Helfer - Eine rührende Geschichte ist Clivia Schuker zu
Ohren gekommen vom Aufbau am Samstagmorgen, als die rund 120 Helfer in
strömendem Regen die letzten Vorbereitungen in der Herrenberger Innenstadt
trafen. "In der Stuttgarter Straße", erzählt die Mitorganisatorin des Laufs,
"waren drei Helfer im Einsatz.
"Vom Regen völlig durchnässt. Durchgefroren. Dann geschah offenbar etwas, was
man selten erlebt: Die Tür eines Häuschens tat sich auf und heraus trat eine
ältere Dame, in der Hand Regenschutz für das Helfer-Trio. "Gebts mir halt
nachher wieder zurück", soll die Frau mit dem großen Herzen noch gesagt haben.
Um dann wieder von der Bildfläche zu verschwinden.
Die Hoffnung siegt - Wenn jemand einen guten Draht "nach oben" hat, dann
Herrenbergs Dekan Klaus Homann. Immer wieder beschwor er im Läufer-Gottesdienst
zur Mittagszeit, die klimatischen Verhältnisse mögen an diesem Tage nicht weiter
eskalieren. In diesen Chor der Hoffnung stimmten Margret Somfleth für die
katholische Kirche und Pastor Holger Meyer für die Evangelische-methodistische
Kirche mit ein. Und der dringliche Appell verhallte nicht ungehört, wie sich im
Laufe der folgenden Stunden bewies. Unter dem Motto "Jeder gewinnt" hatte der
ökumenische Gottesdienst in der Stiftskirche gestanden, der von Ulrich Feige (am
E-Bass!), Christa Feige und der Jugendkantorei musikalisch begleitet wurde. In
Interviews hofften die Läufer Thorsten Mikolaizak, Christoph Kienle und Dr.
Gerhard Betz auf einen heiteren, sportlich fairen und unfallfreien Wettbewerb,
bei dem jeder etwas für sich gewinnen könne. Zum Beispiel die Erfahrung von
Gemeinschaft. Für diese Botschaft standen auch Achim Gack und Charlotte Tremmel,
die im Namen des Gewerbevereins mitwirkten und vermittelten, dass beim
Altstadtlauf wirklich alle an einem Strang ziehen. Und das mit "Gottes Segen",
den Klaus Homann spendete.
Brief an den Minister - Ihrem Ziel ein Stück nähergekommen ist die Initiative
"Schule mit Zukunft", die am Samstag ihren Infostand in unmittelbarer
Nachbarschaft zum Start- und Zielbereich des Altstadtlaufs im Grabenbereich
aufgebaut hatte. Dort informieren unter anderem Jörg Müssig und Christian
Dziobek über das Projekt - während ein Laufteam die Botschaft der Initiative
durch die Gassen und Straßen Herrenbergs trägt: im Bildungswesen bessere
Bedingungen zu schaffen, zukunftsfähige Entscheidungen zu treffen, mehr Geld ins
Bildungswesen zu investieren. "Wie haben viel Zuspruch erhalten." Und jede Menge
neue Unterstützerunterschriften - um die 200 an der Zahl. Sie sollen einem Brief
an Kultusminister Helmut Rau beigelegt werden.
Stiftung und Spitalkirche - Vor der Spitalkirche kommt es zu interessierten
Gesprächen - wenn sich Passanten nach der Bürgerstiftung und dem Logo-Projekt
erkundigen, die vom Erlös des Sponsorenlaufs profitieren werden. "Wir erhalten
viel Zustimmung", sagt Helmut Ehrmann, der den Stadtbesuchern gerne die
Zielsetzung der noch jungen Bürgerstiftung erklärt. "Es ist gut, dass wir so ins
Gespräch kommen." Nebenan rühren Martina Hendricks und Klaus Pfaff für die
Sanierung der Spitalkirche, in die das Jugendzentrum Logo einziehen soll, die
Werbetrommel. Die beiden Mitarbeiter der evangelischen Kirchengemeinde freuen
sich ebenfalls über die gute Resonanz - und über jede Spende, die nicht wenige
neue Unterstützer spontan in die provisorisch aufgebaute Spendenbox werfen.
Sorgenfalten unnötig - Einen entspannten Nachmittag hat der Einsatzleiter des
DRK aus Gültstein, Jochen Kegreiß. Denn nach der Bullenhitze der beiden
Veranstaltungen in den Jahren 2005 und 2007 bleiben beim diesjährigen
Altstadtlauf die Kreislaufkollapse oder sonstige Erschöpfungs-Anzeichen bei den
Läufern aus. Dafür treiben den 22-jährigen Kegreiß und seine zwölf Mitstreiter
am Samstagmorgen eine andere Sorge um: "Wenn es so durchgeregnet hätte, wäre auf
dem Kopfsteinpflaster größte Vorsicht angesagt gewesen." Doch selbst auf dem
schon getrockneten Innenstadtbelag um den Marktplatz rutscht der eine oder
andere Läufer aus, Kegreiß zieht eine positive Bilanz: "Außer Prellungen und
kleinen Schnittwunden ist aber nichts passiert, alle konnten weiterlaufen." Der
kurze Regen gegen 18 Uhr bringt indes Probleme: Eine Läuferin vom Team SG Stern
rutscht eingangs der Zielgeraden aus. Ihr blutendes Knie verbindet das DRK, die
Veranstalter sichern die rutschige Stelle am Alten Eichamt mit einer Matte. Für
ein Mitglied von "Schule mit Zukunft" endet der Lauf mit einem Muskelfaserriss,
ein Läufer, der sich am Abgang der Rampe überschlägt, läuft hingegen unbekümmert
weiter.
Gut versorgt trotz Blasen - 1 170 Läufer gehen auf die Strecke und müssen sich
um ihr leibliches Wohl - zumindest im Lager - keine Sorgen machen: Verhungert
oder verdurstet ist garantiert keiner. Denn Wasser, isotonische Getränke und
Obst stehen dank der Sponsoren genügend zur Verfügung. Im Lager ist die
Kuppingerin Liesel Kohler die Mutter der Kompanie. "Ich kann es gar nicht
schätzen, wie viel Obst und wie viele Getränke wir haben." Die Arbeit steht den
Frauen in die Hände geschrieben: "Wir haben alle Blasen vom Flaschenöffnen."