Die Nähe zu seinem derzeitigen Studienort Grenoble nutzte Alexander Kapp,
um am ältesten Ulratrail der Welt teilzunehmen, dem Saintélyon in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Die 64. Auflage dieses Klassikers bot verschieden lange Strecken und es fanden sich wieder Tausende Läufer zu einer etwas verrückten Herausforderung zusammen: mitten in der Nacht von Saint-Etienne nach Lyon zu laufen.
Alexander entschied sich für die Strecke „Saintéxpress“, 44.8 Kilometer mit 1099 Bergauf-Höhenmetern und Start um 23 Uhr in Sainte-Catherine auf 696m Höhe. Die ersten 10 Kilometer gingen ausschließlich bergauf auf schneebedeckten Trails, ehe es dann wellig, aber tendentiell immer bergab hinunter nach Lyon ging.
Die Konkurenten des jungen TSV-Langstreckenläufers legten los wie die Feuerwehr, wodurch sich Alexander aber nicht verrückt machen ließ. Auf Platz 90 nach dem ersten Kontrollpunkt liegend, arbeitete er kontinuierlich nach vorne, um nach knapp 45 Kilomentern durch tiefste Nacht in 3:45,50 Stunden in einem Feld von 2751 Finishern auf einem hervorragenden 15. Gesamtplatz zu landen. Damit war der Ultraläufer im TSV-Trikot auch gleichzeitig bester Nicht-Franzose. Das nächtliche Training, um den Körper auf diese ungewohnte Belastung einzustimmen, hat sich für Alexander somit mehr als gelohnt, auch wenn in einer ersten Reaktion nach dem Zieleinlauf seine „Beine komplett zerstört“ waren.
Saintélyon: schneebedeckte Trails im Lichte der Stirnlampen