Im beschaulichen Örtchen Breitungen in Thüringen fand dieses Jahr die Deutsche Berglaufmeisterschaft statt. Mit stattlichen 13,2 km Streckenlänge und 785 Höhenmetern bergauf und man höre und staune 400 Höhenmetern bergab gab es doch herbe Kritik von Deutschlands Berglaufelite im Vorfeld am Kurs.
Die Berglaufspezialistin Uta Groeper nahm diese Herausforderung an. Eigentlich entsprach die Topographie des Laufes nicht unbedingt ihrem Geschmack, aber manchmal muss man aus der Not eine Tugend machen, es einfach annehmen und versuchen das Beste daraus zu machen.
Am Start ,bei frostigen 10 Grad im Schatten, aber deutlich wärmeren Temperaturen im Sonnenschein, herrschten strenge Regeln und so war Sie nicht die Einzige, die ihre Startnummer nochmal 30cm nach oben über die Brust versetzen musste. Auch die Formalien mussten stimmen.
Sie informierte sich bei einer Mitläuferin, die bereits im April den Testlauf mitgelaufen war, über die Beschaffenheit der Strecke, was sie bewegte es ruhiger angehen zu lassen.
Die ersten 3 KM konnte sie relativ locker laufen, immer mit etwas Luft nach oben. Dann allerdings ging es in den ersten Wiesenanstieg und sie startete eine Aufholjagd. Es folgte ein beinmörderischer Abstieg über einen Singletrail. Und dann kam sie: Die Hirschwand 1 km mit angegebenen 40 Prozent Steigung am Schluss, das weitgehend über Wiese, Sand und Geröll. Teilweise griffen die Läufer sogar in den Boden um mehr Halt zu bekommen. Diese Wand galt es 2-mal zu bezwingen. Tatsächlich konnte Sie 2mal durchlaufen, zumindest im gleichen Lauftakt durchsteigen. Dadurch blieb sie im Rhythmus und konnte noch Mitstreiter einholen. Bergab konterten einige wenige halsbrecherisch an ihr vorbei. Diese und noch ein paar mehr sammelte sie auf den letzten 2 Km bergauf wieder ein. Auf den letzten Kilometern, über einen schmalen Wurzel-Trailweg , mobilisierte sie ihre Reserven und gab noch einmal richtig Gas. Mit 1:27:52 erreichte sie bei Deutschlands besten Frauen einen Platz im Mittelfeld und wurde stolz 6. in ihrer Altersklasse.

Uta Groeper am Gipfel