27.04.2019: Madeira Island Ultra-Trail

 

Alexander Kapp, der Ultraläufer des TSV Kuppingen, startete bei der Ultra-Trail World Tour auf Madeira über 115 Kilometer und 7000 Höhenmeter und landet nach 19:08, 51 Stunden im Vorderfeld.

Der Madeira Island Ultra Trail führt von Meer zu Meer, in nordwestlicher und südöstlicher Richtung. Gestartet wurde um Mitternacht in Porto Moniz, die Stirnlampe ist Pflicht.

Die erste Phase des MIUT zeichnet sich durch ein konstantes Auf und Ab aus, mit zwei sehr anspruchsvollen Anstiegen und einem besonders technischen Abstieg zum Chão da Ribeira, der besondere Aufmerksamkeit erforderte. Gegenwind und Nebel mit Sicht teilweise unter drei Meter zwangen Alexander Kapp dazu, Handschuhe und Armlinge aus der Laufweste zu holen. Er ließ sich dadurch und auch durch eine geänderte Streckenführung nicht irritieren als er sich nach 21 Kilometern rund 18 Minuten hinter seiner eigenen Marschtabelle bewegte, vertraute seinem Körpergefühl und nahm die zweite Phase des Ultras in Angriff. Da befand sich Alexander bereits im zentralen Bergmassiv, wo der Aufstieg zu den höchsten Gipfeln der Insel mit langen und stressigen Anstiegen begann. In dieser Phase des Rennens war Alexander Kapp nach eigenen Angaben „im Flow, es lief super“, und er lief vor bis auf Gesamtplatz 48. Die Bergabpassagen forderten jedoch ihren Tribut: nach  61 Kilometern musste der junge Gäu-Athlet ein Sanitätszelt aufsuchen, um sein schmerzendes Knie behandeln und verbinden zu lassen.

Nach dem Pico do Areeiro begann der dritte und letzte Abschnitt des Wettbewerbs, im Ostmassiv, meist abwärts, aber mit einigen Anstiegen dazwischen. Zu den anhaltenden Knieschmerzen kamen erste ernsthafte Ermüdungserscheinungen. Nach Ribeiro Frio, einem obligatorischen Zwischenstopp für Touristen, begann der letzte große Aufstieg, der die Läufer nach Poiso führte. Danach wurde die Route wieder hügeliger und beim Kontrollpunkt in Portela, nach 98 Kilometern, war der Kuppinger dann so weit, sich hinzusetzen und aufgrund der Schmerzen und Erschöpfung das Rennen aufzugeben. In dieser dramatischen Situation zeigte sich dann, was es heißt, einen Betreuer an der Seite zu haben, der solche Extremsituationen selbst kennt. Sein Freund und Betreuer nahm Alexander nach kurzer Einschätzung der Lage einfach die Laufweste ab und forderte ihn motivierend und energisch zugleich auf, weiterzulaufen. 

Nach 19 Stunden, 8 Minuten und 51 überquerte der Läufer des TSV Kuppingen dann ziemlich kaputt, aber glücklich als bester Deutscher auf Gesamtplatz 66 unter gut 1000 Startern -rund ein Drittel der Läufer musste aufgeben oder hielt die Zeitlimits nicht ein- die Zielmatte.

 

Alexander Kapp im Ziel auf Madeira

Alexander Kapp im Ziel auf Madeira

 

 

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