Die Idee war endlich mal wieder ein Rennen zu laufen und dann kam eine Ausschreibung: Gebirgsmarathon Immenstadt – einer der schönsten und anspruchsvollsten Bergläufe, 100 Startplätze – interessant!
Berge – fantastisch, Immenstadt – gut erreichbar, 30 km – machbar, 3000 Höhenmeter…. Ojeoje!
Aber Naja, wenn’s nix anderes gibt, macht man halt was sehr verrücktes. Kurzfristig wurden dann noch zwei befreundete Läufer als Mitstreiter mit ins Boot geholt und so war das “Projekt Größenwahn” geboren.
Es folgte eine kurze, knackige Vorbereitung, um die Beine und vor allem den Kopf auf die Strecke einzustellen.
Und dann war es soweit. Motiviert, gut gelaunt mit einer gehörigen Portion Respekt stellten wir uns bei perfektem Laufwetter an den Start an der Talstation der Mittagbahn in Immenstadt und “peng” los ging’s.
Nach 500 Metern warm laufen folgte auch sofort die erste Herausforderung. Es galt den Stuiben Sattel bzw. den Sederer als ersten Gipfel in 2:15h zu erreichen, das hieß ca. 1100 Höhenmeter verteilt auf 10km, denn da war der cut off, an dem entschieden wurde, ob man die 30km laufen darf oder auf die kurzen 15km muss. Nach brutalen 1:50h erreichten wir die Abzweigung und die Erleichterung war groß. Und wären wir nicht eh schon ausser Atem gewesen, hätte uns spätestens jetzt der Blick den Atem geraubt – Berge und Weite, wo das Auge hin sah. “Jetzt können wir gemütlich wandern und genießen” – genießen ja, aber gemütlich wandern mit Startnummer – unmöglich. Also joggten wir, wo immer es ging, über die achterbahnartigen, fantastischen Trails der Nagelfluhkette von Gipfel zu Gipfel verbunden mit knackigen, fiesen Auf- und Abstiegen. Manchmal gebremst von quer liegenden Kühen oder weidenden Pferden ging es über der Buralpkopf, den Gündleskopf, das Rindalphorn und den Hochgrat bis zum Wendepunkt an der Hochgratbergstation und weil es so schön war wieder zurück bis zur Abzweigung auf dem Stuiben Sattel. Von da aus weiter über das Steinköpfle und das Bärenköpfle Richtung Ziel Alpe Oberberg. Und wenn wir dachten die letzten 5 km sind nicht mehr weit, wurden wir doch schnell eines Besseren belehrt. Aber erneut belohnt mit traumhaften Trails, gegenseitiger Unterstützung und angefeuert von den Wanderern schafften wir auch die letzten Abstiege am Drahtseil und erkämpften uns auch die letzten Höhenmeter aufwärts. So erreichten wir völlig erledigt, aber mit bester Laune und ultra stolz nach 7:06h das Ziel.
Dort hieß es erstmal ein leckeres Kaltgetränk und Verpflegung in Form von Obst, Nüssen und Gummibärchen zu sich zu nehmen. Gestärkt schafften wir dann auch mit deutlichem Protest der Beine den letzten Anstieg zum Sessellift der Mittagbahn, die uns dann bequem wieder ins Tal brachte.
Und jetzt, ein paar Tage später, wenn der Schmerz langsam nachlässt, kommt natürlich die Frage: Was nun? So viel sei gesagt – Pläne sind vorhanden!!!
![Gut gelaunt Gut gelaunt](https://tsvkuppingen.de/lauftreff/site/wp-content/uploads/2020/08/IMG_20200815ha.jpg)
Auf dem Buralpkopf: (v.l.n.r) J. Eichhorn, T. Maier, M. Böck